Fleißig, freundlich, pflegeleicht: der Labrador Retriever im Rasseporträt
Es gibt wohl kaum eine Welpenspielgruppe, in der nicht ein tapsiger „Labbi“ mit klobigen Pfoten für Entzücken sorgt. Der Labrador Retriever gehört zu den beliebtesten Hunderassen. Durch seine geistigen und körperlichen Talente sowie seinen positiven Charakter eignet er sich als Therapiehund, Rettungshund, Jagdhund, Sportpartner oder auch einfach als Familienhund. Der Labrador Retriever braucht Bewegung, Ansprache, Aufgaben, und er kann seine Vorzüge nur bei ausreichender Beschäftigung wirklich beweisen.
Die Vorfahren der Labrador Retriever kamen vor rund 500 Jahren in Neufundland bei St. John’s zum Einsatz. Engländer aus Devon kamen zum Fischfang ans Labrador-Meer. Sie brachten Hunde mit, die ohne Scheu ins kalte Wasser sprangen und sowohl Taue als auch Fische apportierten. Anfang des 16. Jahrhunderts wurden die Fischer an der Küste Neufundlands heimisch. Sie betrieben nun auch Federwildjagd, für die sie zuverlässige Apportierer mit ausgezeichneter Nase brauchten. Ihre mitgebrachten Tiere zeigten dafür beste Voraussetzungen und wurden mit neufundländischen Rassen zur Zucht eingesetzt. Diese „St. John’s Hunde“ gelten als Urahnen aller Retriever und kamen Mitte des 19. Jahrhunderts mit Handelsschiffen nach England. Der Landadel fand Gefallen an den talentierten Tieren und züchtete daraufhin reine Labrador Retriever, die 1903 vom englischen Kennel Club anerkannt wurden.
Diese Hunderasse ist ein echter Bringer, wie der Name schon sagt. „To retrieve“ bedeutet zurückbringen, auffinden. Seine Leidenschaft ist das Apportieren, und dafür springt er sogar ins eiskalte Wasser. Er hat regelrechte Schwimmhäute, ein wasserfestes Fell, und seine kräftige, kurzhaarige Otterrute dient ihm als Ruder. In Kombination mit seinem Bewegungsdrang und einer fabelhaften Spürnase macht ihn das zum perfekten Jagdhelfer. Auch Dummyarbeit, Fährtensuche oder Mantrailing sind für diesen Hund wunderbare Aufgaben. Bei frühzeitiger Erziehung und ausreichender Beschäftigung sind Labrador Retriever in Freundlichkeit und Ausgeglichenheit nicht zu übertreffen.
Über 54 Zentimeter Widerristhöhe erreicht ein erwachsener Labrador Retriever bei rund 30 bis 35 Kilogramm Körpergewicht. Die kräftigen Hunde mit der starken Brust und der ausgeprägten Lendenpartie haben kurzes, dichtes, glattes Fell mit wetterfester Unterwolle. Durch den extremen Schutzfilm der Haut trägt diese Hunderasse eine Art Badeanzug. Das Fell kann gelb, schwarz oder braun sein, und es genügt, wenn du deinen „Labbi“ einmal pro Woche bürstest. Der Labrador liebt Lebensmittel. Sein stabiler Körperbau macht ihn jedoch anfällig für Hüft- und Ellenbogendysplasie sowie Gelenkprobleme, weshalb du auf seine Figur achten solltest. Um kein erblich vorbelastetes Tier zu bekommen, solltest du Labrador Retriever unbedingt bei seriösen Züchtern kaufen.
Informationen zum Farbschlag Silber
Es gibt noch ein paar Züchter, die bis heute die Öffentlichkeit mit unbegründeten Anschuldigungen bezüglich der Reinrassigkeit der Silbernen Labradore überhäufen und mit allen Mitteln versuchen, die Liebhaber zu manipulieren. Alles, was die Gegner der Silbernen Labradore im Internet geschrieben und verbreitet haben, basiert auf reinen Spekulationen.
Deren Aussagen bezüglich der nicht bestehenden Reinrassigkeit enthalten keinerlei Beweise. Eine Behauptung, der Silberne Labrador sei mit dem Weimaraner gekreuzt worden, bestätigte sich als nicht wahr.
UC Berkley nahm sich der Behauptungen an und untersuchte das Erbgut des Silbernen Labradors und verglich es mit dem Weimaraner. Er suchte vergeblich nach Übereinstimmungen.
Die Forscher kamen letztendlich zu dem Schluss, dass es keine Übereinstimmung hinsichtlich des Erbgutes gibt.
Daraus kann man schließen, dass der Silberne Labrador ein reinrassiger Labrador Retriever ist und keinerlei Gegenaussagen oder Behauptungen, die überall verbreitet werden, der Wahrheit entsprechen.
Zum Glück gibt es eine Vielzahl an deutschen Züchtern, die die Silbernen Labradore akzeptieren und sich nicht von den amerikanischen Hundezüchterverbänden mit ihren Äußerungen und Gegenmaßnahmen beirren lassen.
Die silber-farbenen Labradore stehen unter der offiziellen Registrierung „schokofarben“, da die eigentliche Farbe silber bisher noch nicht anerkannt wurde und seitens der AKC einige Schattierungen von creme bis schoko beinhaltet. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis das Silber der Labrador Retriever als eigenständige Farbe anerkannt wird.
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